Traumatherapie

Im Grunde des Herzens eines jeden Winters,

liegt ein Frühlingsahnen,

und hinter dem Schleier der Nacht

verbirgt sich ein lächelnder Morgen.

- Khalil Gibran -

 

Im Leben eines Menschen gibt es Ereignisse oder Katastrophen, die plötzlich hereinbrechen und so überwältigend sind, dass sie Entsetzen, Hilflosigkeit, Ohnmacht und Todesangst auslösen können. Diese traumatischen Erlebnisse hinterlassen im Leben eine deutliche Spur und bewirken bei vielen Menschen eine tiefe Verletzung der Seele. Traumatische Ereignisse stellen eine Bedrohung für die Sicherheit oder körperliche Unversehrtheit der eigenen Person oder für nahe stehende Personen dar (z.B. Tod, Unfall, sexueller Missbrauch, emotionale Erpressung, Gewalt in der Familie, Gewaltverbrechen). Auch ungewöhnlich plötzliche und bedrohliche Veränderungen der sozialen Stellung oder des Beziehungsnetzes der betroffenen Person kommen als traumatische Erlebnisse in Frage (z.B. plötzliche Kündigung des Arbeitsverhältnisses, Tod des eigenen Kindes oder des Partners, schwere Erkrankung oder die Mitteilung einer lebensbedrohlichen Diagnose). Viele traumatisierte Menschen fühlen sich leer, hilflos, manchmal fast wie tot und oftmals von der Gesellschaft sogar stigmatisiert. Sie stellen sich selbst und die Welt in Frage. Ihr Vertrauen gegenüber anderen Menschen scheint abhanden gekommen zu sein. Und gleichzeitig empfinden sie einen gewissen Stolz, weil sie überlebt haben. Die Betroffenen zeigen in der Regel akute Belastungsreaktionen, die nicht als Krankheit, sondern als normale Reaktionen auf ein nicht normales Ereignis zu werten sind. Es sind gleichsam von traumatisierten Menschen entwickelte Schutzreaktionen, die jedoch nicht ausreichen, um das Trauma zu bewältigen. Eine frühe Intervention kann jedoch dabei helfen, günstige Bedingungen zu schaffen, um spätere mögliche Krankheiten zu vermeiden wie z.B. eine posttraumatische Belastungsstörung oder andere chronische Traumafolgestörungen (z.B. Angststörungen, Depressionen, dissoziative Störungen, somatoforme Schmerzstörungen, emotional-instabile Persönlichkeitsstörung, andauernde Persönlichkeitsveränderung).

 

In meiner Praxis für Psychotherapie und Traumatherapie biete ich Ihnen eine schonende Traumatherapie an. Ich werde die Therapie individuell auf Ihre Bedürfnisse abstimmen und so schonend wie möglich mit Ihnen zusammen durchführen, und zwar unter bedarfsorientierter Nutzung ressourcenaktivierender Techniken zur Förderung Ihrer Alltagsfunktionalität. Zur Behandlung Ihrer chronischen und komplexen Traumafolgestörungen oder dissoziativen Störungen werde ich sämtliche hilfreiche Therapietechniken und -strategien integrativ zusammenführen, um möglichst allen Erfordernissen der Traumatherapie gerecht zu werden und eine hohe Effizienz zu erzielen. Mithilfe der Traumatherapie ist es für Sie möglich, wieder einen positiven und heilenden Umgang mit Ihren traumatischen Erlebnissen zu finden, sodass Sie in Ihrem Alltag zurück ins Leben finden und wieder motiviert nach vorne blicken können. Meine schonende Traumatherapie beinhaltet vier Behandlungsphasen: Sicherheit und Stabilisierung, Schaffung eines Zugangs zum Trauma, Durcharbeiten und Verarbeitung der traumatischen Erfahrungen und Restabilisierung sowie die Integration der traumatischen Erfahrungen in die eigene Persönlichkeit. Eine positive Veränderung ist für unser Gehirn nur möglich, wenn wir uns ausgeglichen fühlen und uns in Sicherheit wägen. Diese Voraussetzung biete ich Ihnen in meiner Praxis durch eine sichere Umgebung und eine persönliche und vertrauensvolle Atmosphäre, wo Sie sich geborgen und geschützt fühlen dürfen. Für die Verarbeitung und Heilung der Traumatisierung ist es allerdings nicht notwendig, die traumatischen Ereignisse mit allen dazu gehörigen Erlebnisweisen im Detail durchzuarbeiten. Vielmehr kommt es darauf an, dem Gehirn zu ermöglichen, den traumatisierten Ich-Anteil in der Person konkret zu identifizieren und ihn schließlich in Sicherheit zu bringen. Hierzu hilft die schonende Traumatherapie.

 

Bei der Schonenden Traumatherapie orientiere ich mich am SARI-Modell nach Maggie Philipps und Claire Frederick. Das SARI-Modell setzt sich aus vier Phasen zusammen. Die Phasen werden in der Behandlung zirkulär bzw. spiralenförmig durchlaufen, d.h., dass jederzeit auf eine frühere Phase zurückgekehrt werden kann. Die vier Phasen des SARI-Modells:

 

  • S = Safety and Stabilisation: Sicherheit und Stabilisierung, Krisenintervention. Psychoedukation. Berücksichtigung der Ressourcen. Lernen sich zu stabilisieren. Diese Stabilisierungsphase ist der Rote Faden durch die gesamte Therapiezeit.
  • A = Accessing: Schaffung eines Zugangs zum Mikro- oder Makro-Traumamaterial bzw. zu den belastenden Krisen und den damit verbundenen Ressourcen. Hier lernt man auch den Umgang mit Belastungen.
  • R = Resolving and Restabilisation: Auflösung und Durcharbeiten der traumatischen bzw. belastenden Erfahrungen durch korrigierende Erfahrungen mithilfe der Stabilisierung.
  • I = Integration and Identity: Integration in die Persönlichkeit und Festigung der Identität. Das Trauma als ein Teil meiner Lebensgeschichte integrieren. 

„Keine Katze mit sieben Leben, 

keine Eidechse und kein Seestern, 

denen das verlorene Glied nachwächst, 

kein zerschnittener Wurm ist so zäh wie der Mensch,

den man in die Sonne von Liebe und Hoffnung legt.

Mit den Brandmalen auf seinem Körper 

und den Narben der Wunden 

verblasst ihm die Angst. 

Sein entlaubter Freudenbaum treibt neue Knospen,

selbst die Rinde des Vertrauens

wächst langsam nach.“ 

(Hilde Domin)