Psychotherapie

Die Psychotherapie ist ein psychologisches Verfahren, das ohne Einsatz von Medikamenten auf emotionaler, kognitiver und verhaltensbezogener Ebene psychische und psychosomatische Erkrankungen, Leidenszustände oder Verhaltensstörungen behandelt, und zwar mittels wissenschaftlich-fundierter Methoden anhand verschiedener Formen verbaler und nonverbaler Kommunikation. Bei der Psychotherapie geht es um die Auseinandersetzung mit den Ursachen sowie um die Klärung und Bearbeitung der psychischen Erkrankung. Das Ziel der Psychotherapie ist es, das Leiden des Patienten zu lindern, seine Verhaltensweisen und Denkmuster positiv zu ändern und die Persönlichkeitsstruktur günstig zu beeinflussen, sodass der Patient möglichst ohne Leiden motiviert und gestärkt, ressourcenorientiert und resilienter sein Leben gestalten und bewältigen kann. 

„Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“ – Václav Havel. In schwierigen Zeiten überhaupt und dann noch neue Hoffnung zu schöpfen, ist für jeden Menschen eine Herausforderung. Der erwartungsvolle Wunsch, es könnte durchaus besser werden als das gegenwärtige Leben, lässt alle Menschen hoffen. „Hoffnung hilft dabei, sich mit einem zunehmend guten Gefühl in der Gegenwart auf den Weg in eine noch bessere Zukunft zu machen.“ - formuliert Dan Short. Klienten kommen in die Therapie, weil sie Hoffnung haben, es könnte besser werden, als es bisher ist. Sie suchen einen Therapeuten auf mit der Annahme, er könne ihnen helfen und etwas Positives bewirken oder das Erleben einer zarten positiven Veränderung in deren Leben bewirken. „Jede Veränderung beginnt mit einer Winzigkeit.“ - so Dan Short. Der Therapeut hilft dem Klienten, seine Augen für diese Winzigkeit zu öffnen. Der Klient lernt, seinen Blick aufmerksam auf die kleinen Wunder, auf die Möglichkeiten einer Lebensveränderung auszurichten. Diese Aufmerksamkeit für die kleinen, wundervollen Dinge des Lebens in der Verbindung mit der Würde des Menschen in seiner konkreten Lebenssituation ist der Beginn des Heilungsprozesses. Für den Philosophen aus der Aufklärungszeit Immanuel Kant sei die Würde des Menschen mit der Hoffnung verbunden. In seiner berühmten philosophischen Schrift „Kritik der praktischen Vernunft“ argumentiert er, dem Menschen sei die Würde dann genommen, wenn seine Hoffnung auf Glück schwinde. 

Die Heilung bzw. die Genesung des Klienten hänge auch stark davon ab, ob er an die Wirksamkeit der Therapie glaubt. Mit Glaube, Liebe und Hoffnung werden die Selbstheilungskräfte stimuliert, die die Genesung des Klienten in ganzheitlicher Sicht fördern. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Therapeut den Klienten nicht heilen kann, aber er vermag zumindest die Selbstheilungskräfte des Klienten anzuregen und mit ihm gemeinsam einen Weg in eine bessere Zukunft zu gestalten. Die aktive Mitarbeit des Klienten sei dabei eine unerlässliche Voraussetzung für gelingende Therapie. Mitarbeit und Eigeninitiative des Klienten sind wichtig, denn Hoffnung ist stets an die Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit gekoppelt. Der Klient entscheidet, ob er etwas tut, etwas in die Wege leitet – ob er ein aktiver Gestalter seiner eigenen Hoffnungsgeschichte sei oder ein passiver Konsument und somit eher in der Resignation und in seiner Leidensgeschichte befangen bleibe. Nach Dan Short sei „diese Resignation die Antagonistin der Hoffnung. Sie bestätigt das scheinbar Aussichtslose als unerschütterliche Gewissheit, indem sie sagt, dass alles so bleiben wird, wie es immer war, und es keinen Grund gibt anzunehmen, dass es sich jemals verändern könnte. Durch den Blick der Resignation ist die Wahrnehmung von Unterschieden versperrt; es gibt keine Möglichkeit mehr, kleine, positive Begebenheiten als immer wieder erneut auftretende Wunder der eigenen menschlichen Existenz im derzeitigen Lebensabschnitt zu begreifen.“ 

Klienten verspüren in ihnen die Trotzmacht des Geistes und kommen mit der Hoffnung auf Besserung in die Therapie und leisten dem Therapeuten gegenüber einen Vertrauensvorschuss. Dies ist ein Geschenk des Klienten. Doch was schenkt der Therapeut seinem Klienten? Es ist die Wahrhaftigkeit als personale Begegnung. Der Therapeut begegnet seinem Klienten als Mensch wahrhaftig und würdevoll. Wahrhaftigkeit meint zutiefst die personale Begegnung in der therapeutischen Beziehung. Wahrhaftigkeit ist „eine wesentliche Grundlage von Mitmenschlichkeit“ - so Franz Furger - und damit von therapeutischer Beziehung überhaupt. Und diese therapeutische Beziehung ist ein wesentlicher Faktor für eine gelingende Therapie. „Das Gefühl bzw. das Herz kann viel feinfühliger sein als der Verstand scharfsinnig.“ - Viktor E. Frankl. 


Als Psychologe und Heilpraktiker für Psychotherapie werde ich Ihnen vor allem zuhören, einfühlsam bemüht sein zu verstehen, was Sie bewegt und belastet. Dazu werde ich hin und wieder Fragen stellen und Hinweise (Deutungen) geben oder auch nur meinen Eindruck mitteilen. Es kann sein, dass ich damit Ihre Erwartungen und Wünsche nicht erfülle oder dass Ihnen meine Deutungen unangenehm sind – und darüber sollten wir uns dann auch verständigen. Ich werde Ihnen dann mein Verhalten erklären oder die Deutungen begründen. Ich werde aber nicht das Gespräch führen und auch nicht vordergründig Rat erteilen. Therapie lebt vor allem davon, dass Sie Raum und Zeit bekommen, von sich zu sprechen, über sich nachzudenken und Ihr Erleben zu reflektieren. Dabei kann Gegenwärtiges wie Vergangenes und Zukünftiges eine wichtige Rolle spielen. Aber stets wird es weniger um Sachverhalte gehen, vielmehr um Ihr Befinden, Ihr Erleben, Ihre Gefühle. Es handelt sich um eine Suchhaltung zu dem Zweck, dass Sie lernen, sich und Ihre Probleme besser zu verstehen. Dabei haben wir die Möglichkeit, uns gegenüberzusitzen, dabei können wir uns im Gespräch anschauen. Oder Sie liegen auf der Couch, um besser reflektieren und assoziieren zu können. Zudem biete ich Ihnen auch den therapeutischen Spaziergang an. Was jeweils für Sie das bessere Setting ist, gehört zu unserem Austausch. 

Ganz wichtig wird sein, dass Sie sich vor allem wohl fühlen sowie sich offen und ehrlich wie möglich über alles, was Sie beschäftigt und bewegt, auch unsere Zusammenarbeit betreffend, mitteilen. Vor allem, wenn Sie etwas nicht verstehen, wenn Ihnen etwas nicht einfällt, Sie sich ärgern oder ängstigen. Therapie lebt von Ihrer Selbstreflexion, die ich ermutige, so wie ich mit meinen Interventionen auch Ihr Verstehen zu unterstützen bemüht bin. Oft klaffen realistische Therapieziele und subjektive Therapiewünsche des Klienten sowie der Therapieanspruch des Therapeuten weit auseinander. Die Therapieerwartung des Klienten ist, dass er die Beschwerden los wird, ziel- und lösungsorientierte Hilfestellung bei der Bewältigung von Problemen erhält, gesund wird und zufrieden leben kann. 

Psychotherapie als Hilfe zur Selbsthilfe ist die Möglichkeit für den Klienten mit Hilfe des Therapeuten, sein So-geworden-Sein aus seiner Lebensgeschichte heraus verstehen zu lernen und seine Hoffnungsgeschichte zu gestalten vermag. Das bedeutet auch, bisher unterdrückte und neue Möglichkeiten zu entdecken und entfalten zu lernen sowie Verlorenes und Begrenztes akzeptieren zu können. Als Psychologe und Heilpraktiker für Psychotherapie unterstütze ich Sie in Ihrem Anliegen mit meiner schonenden Psychotherapie.

„Das Wort »Hoffnung« 

ist der Leitfaden des therapeutischen Geschehens:

Hoffnung des Therapeuten, 

die zugleich ein Glaube 

an die Möglichkeiten des Patienten ist, 

Hoffnung, die dadurch auch die einzige Liebe ist,

deren er bedarf.“ 

(Gaetano Benedetti)